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Hamed Abdel-Samad, deutsch-ägyptischer Politikwissenschaftler, Historiker und Autor, veröffentlichte am 1. Februar 2017 in "DIE WELT" einen Kommentar zum Wirken des neuen US-Präsidenten Donald Trump und dessen Dekret zur Einreisepolitik.
Der Öffentlichkeit ist Abdel-Samad durch häufige Präsenz in Talkshows ein Begriff. Er gilt als einer der profiliertesten islamischen Intellektuellen im deutschsprachigen Raum. Ausgezeichnet wurde er durch en Bayerischen Fernsehpreis (2012) und die Josef-Neuberger-Medaille (2015).
In "DIE WELT" hinterfragt er die Kritik an Trump: "Und wer gibt sich die Mühe, sein Handeln jenseits von Polemik und Moralisieren zu verstehen? Deshalb muss man es ja noch lange nicht akzeptieren."
Ein Kommentar der deutlich macht, die aktuelle Diskussion lässt vermissen, dass niemand versucht, neben seiner Position auch die andere Haltung überhaupt nachvollziehen zu können - der Startschuss für eine gefährliche Eskalation!
Abdel-Samad schlägt vor, zeitweise zu ignorieren, "dass dieser Erlass aus der Feder von Donald Trump stammt, der das neue Feindbild der linksliberalen Presse sowie der Muslime ist." Die Frage ist, könnte man den "Sicherheitsaspekt" dann nachvollziehen.
Er betont auch, Trump wäre "mit seinem antimuslimischen Diskurs nicht erfolgreich, wenn Muslime gezeigt hätten, dass sie effektiv gegen die Ideologie der Gewalt vorgehen."
Wichtig ist für ihn: "Auch westliche Politiker und Aktivisten sollten Muslime nicht als kollektive Opfer darstellen. Ja, alle Demokraten müssen den Hass und den Generalverdacht gegen Muslime abwehren, nicht nur den Muslimen zuliebe, sondern auch, weil der Hass die eigene Gesellschaft zerstört."
Abdel-Samad kam 1995 im Alter von 23 Jahren nach Deutschland. Er lehrte und forschte bis Ende 2009 am Institut für Jüdische Geschichte und Kultur an der Universität in München. Danach wurde er vollberuflicher Autor.