Dr. Peter Frey
Chefredakteur ZDF 2010 bis 2022
Dr. Peter Frey ist Journalist, Ex-Fernsehmoderator, Buchautor und freiberuflicher Publizist. Von April 2010 bis September 2022 fungierte er als Chefredakteur des ZDF. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrats der Körber-Stiftung und seit 2024 Radio-Kolumnist im Deutschlandfunk-Medienmagazin „@mediasres” (monatlich - jeden ersten Donnerstag). Er hält Vorträge zum Zeitgeschehen, zum Journalismus in der digitalen Transformation und steht weiter als Interviewer zur Verfügung.
Nach der längsten Amtszeit als Chefredakteur in der Geschichte des Senders widmet er sich aktuell vielen neuen Projekten, vor allem im deutsch-polnischen Verhältnis. Er vermittelt seine Expertise in einer Lehrtätigkeit an der Marie-Curie-Sklodowska-Universität in Lublin in einem Kurs über „media in a polarized world”. Außerdem hat er die Workshop-Reihe „Krisenstories“ ins Leben gerufen, in der deutsche und polnische Journalisten über Fragen der Berufsethik, die Zukunft ihres Berufs und der Gesellschaft diskutieren. Partner sind das Warschauer Institut für Reportage, der deutsche Journalistenverband DJV sowie die Körber- und die Zeit-Stiftung Bucerius.
Engagiert ist Peter Frey außerdem bei Fragen der Erinnerungskultur, hier besonders in seiner Heimatstadt Bingen am Rhein als Mitglied des „Arbeitskreises jüdisches Bingen“.
Wie bei seiner früheren Tätigkeit im Fernsehen zeichnet ihn auch bei seinen Vorträgen und Moderationen Klarheit und Unabhängigkeit im Urteil aus. Als Journalist und Publizist genießt er weiter höchstes Ansehen.
Dr. Frey studierte ab 1978 Politikwissenschaft, Pädagogik und Spanisch in Mainz (Johannes-Gutenberg-Universität) sowie Madrid (Stipendiat des spanischen Außenministeriums). Seine Promotion erfolgte 1986. Bereits während seines Studiums wirkte er als Moderator des „Südwestfunks“, printtechnisch war er für die „Frankfurter Rundschau“ und „Die Zeit“ tätig. 1983 wurde er ZDF-Redakteur und berichtete für das Medium „heute-journal“ aus Nicaragua, Mexiko, Polen und Spanien. Ab 1988 war er als persönlicher Referent des damals neu gewählten ZDF-Chefredakteurs Klaus Bresser u.a. zuständig für die Interview-Reihe „Was nun, …?“ (mit je einem politischen Gesprächspartner zu aktuellen Ereignissen).
1991 wurde Dr. Frey Korrespondent und stellvertretender Leiter des ZDF-Studios in Washington (der Golfkrieg war ein großes Thema). 1992 bis 1998 leitete er das „ZDF-Morgenmagazin“, 1998 bis 2001 die ZDF-Hauptredaktion Außenpolitik und moderierte das „auslandsjournal“ sowie viele Sondersendungen sowie „ZDF Royal“. 2001 bis 2010 leitete Dr. Frey das ZDF-Hauptstadtstudio und moderierte die Sendungen „Berlin direkt“, „ZDF-Sommerinterview“ und „Berliner Runde“. Für die ZDF-Nachrichtensendungen „heute“ und „heute-journal“ analysierte er hintergründig politische Entwicklungen.
Als ZDF-Chefredakteur stieß er zahlreiche Reformen und Innovationen an und brachte die Digitalisierung des Senders voran. Auf dem Bildschirm blieb er als Kommentator im „heute journal“ präsent sowie als Gastgeber der Interviewreihe „Was nun, …?“, in der er zusammen mit Bettina Schausten Spitzenpolitiker befragte. Zu seinen Erinnerungen an seine Tätigkeit im Fernsehen gehören 48 Interviews mit Angela Merkel, die er im Lauf von 30 Jahren geführt hat.