Prof. Dr. Dr. Michel Friedman
Rechtsanwalt, Politiker, TV-Moderator, Philosoph
Prof. Dr. Dr. Michel Friedman ist Rechtsanwalt, Politiker, Kolumnist, Philosoph und Fernsehmoderator. Von 2000 bis 2003 war er stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, von 2001 bis 2003 Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses. Friedman entstammt einer polnisch-jüdischen Familie. Seit Februar 2016 lehrt er Immobilien- und Medienrecht an der Frankfurt University of Applied Sciences (bis 2022 Direktor des dorten Center for Applied European Studies, CAES), außerdem ist er 2023 Gastgeber einer politischen Gesprächsreihe im Berliner Ensemble.
Der Kolumnist der Zeitung „Die WELT“ ist ein messerscharfer, politisch offensiver Denker, der direkte und ungeschminkte Aussagen nicht scheut und gegen Neonazismus, Fremdenhass und antisemitische Erscheinungen in der deutschen Gesellschaft eine unmissverständliche Haltung einnimmt.
Im August 2000 hat er gemeinsam mit Uwe-Karsten Heye und Paul Spiegel den Verein „Gesicht Zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland e.V.“ gegrün¬det. Seine Eltern und seine Großmutter gehörten zu den Juden, die im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau interniert waren und von Oskar Schindler gerettet wurden. Seine Familie hatte nach dem Zweiten Weltkrieg in Paris ein Pelzgeschäft. Ein Bruder Friedmans lebt heute in Israel.
1965 siedelte der in Paris gebürtige Friedman mit seinen Eltern von Frankreich nach Frankfurt am Main über. Nach einem abgebrochenen Medizinstudium studierte Friedman Rechtswissenschaften (Promotion 1994, Universität Mainz). 2010 promovierte er zusätzlich noch in Philosophie (Thema „Willensfreiheit“).
1983 trat Friedman in die CDU ein. 1994 wurde er in den Parteivorstand der hessischen CDU gewählt. Aufgrund der Spendenaffäre um Roland Koch trat er Anfang 2000 aus der hessischen CDU aus, ist seitdem Mitglied im Saarland. Der Bundesverdienstkreuzträger war auch im Bundesvorstand, trat zurück, nachdem er Bundeskanzler Helmut Kohl öffentlich heftig angegriffen hatte.
Neben seiner Karriere als Anwalt und Politiker ist Friedman seit 1993 als politischer Fernsehmoderator verschiedener Formate tätig – u.a.: „Vorsicht! Friedman“ (1998 - 2003), „Im Zweifel für... Friedmans Talk“ (2004 – Sender „13th Street“) sowie eine wöchentliche Talkshow „Studio Friedman“ (Welt – 2004 bis 2021) und die Reportagereihe „Friedman schaut hin” (Welt - seit 2008).
Er gilt als einer der populärsten politischen Moderatoren der deutschen Medienlandschaft. Friedman, auch ausgezeichnet mit Frankreichs höchstem Orden, der Offizierswürde der Fremdenlegion für seine Verdienste um die deutsch-französische Aussöhnung und dem Deutschen Fernsehpreis ist als einziger Deutscher seit Oktober 2005 im Aufsichtsrat der Jewish Agency for Israel. Die Organisation stellt das Bindeglied zwischen dem Staat Israel und den jüdischen Gemeinden in achtzig Ländern der Welt dar. Friedman ist auch Mitglied der Atlantik Brücke e.V. (private, überparteiliche und gemeinnützige Organisation).