Prof. Dr. Moritz Schularick
Seit 2023 Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft
Professor Dr. Moritz Schularick ist seit dem 1. Juni 2023 Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) und lehrt Volkswirtschaftslehre an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Er forscht nicht nur auf höchstem Niveau zu globalen geoökonomischen Herausforderungen, sondern ist er prägt auch die politische Debatte und wurde mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet.
Das IfW hat mit seiner Geschichte und Fokussierung auf weltwirtschaftliche Fragen eine Ausnahmestellung in der deutschen Wissenschaftslandschaft. Die Präsidentschaft ist eine herausragende Aufgabe, denn die Zukunft der Globalisierung ist für die deutsche und europäische Wirtschaft von überragender Bedeutung.
Prof. Schularick ist Herausgeber der wichtigsten europäischen Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, "Economic Policy". Er berät regelmäßig Zentralbanken, Finanzministerien, Investoren und internationale Organisationen und ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Academia Europaea sowie des Exzellenzclusters ECONtribute.
Der Volkswirt - vielfach ausgezeichnet, international anerkannt und sehr gut vernetzt - lehrte und forschte seit 2012 am Institut für Makroökonomik und Ökonometrie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn als W3-Professor für Makroökonomik. Er war Wirtschaftshistoriker am John-F.-Kennedy-institut der FU Berlin.
In seiner Forschung beschäftigt er sich mit monetärer Makroökonomik, internationaler Ökonomik, Globalisierung des Finanzwesens, Finanzmärkten, Vermögenspreisen, Ursachen von Finanzkrisen und wirtschaftlicher Ungleichheit sowie Wirtschaftsgeschichte. Seine Studien zu Ursachen von Finanzkrisen und zur Transformation des Finanzsystems zählen zu den international meistzitierten makroökonomischen Aufsätzen. Sein Wirken zu Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und Amerika, zu Populismus-Ursachen und zu Renditen verschiedener Anlageklassen sind für Fachwelt und Medien hoch interessant. Er leistet hochrelevanten Transfer in Politik und Wirtschaft, zuletzt in der Debatte um die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas.
Er hat die Finanzkrisen und die Entwicklung des Finanzsystems in den letzten 140 Jahre analysiert - und hat eine Gemeinsamkeit gefunden: exzessive Kreditvergabe ist der beste Frühindikator für Finanzkrisen. Prof. Schularick beschäftigt sich aus historischer Perspektive mit der Frage, was wir aus vergangenen Finanzkrisen lernen können und wie das Finanzsystem stabiler werden kann.
Zusammen mit dem Historiker Niall Ferguson aus Harvard prägte Professor Schularick 2006 den Begriff "Chimerica" - ein Neologismus in bewusster Anlehnung an "Chimäre". Es beschreibt das Phänomen des amerikanischen Überkonsums, finanziert durch den chinesischen Sparer. Kurz gesagt, die eine Hälfte der Welt konsumiert, die andere finanziert es. Denn China verwendet seine Handelsüberschüsse, um Dollar anzuhäufen und gibt den USA zinsgünstige Kredite zum Kauf immer neuer Waren.
Er veröffentlichte in der NY Times, der Financial Times und der Süddeutschen Zeitung. Professor Schularick trägt deutsch, englisch und französisch vor.