Jakob von Uexküll

Der Deutsch-Schwede Jakob von Uexküll ist Autor, Dozent, Visionär, Regierungsberater, Philanthrop und war Mitglied des EU-Parlaments. Er ist Stifter des Alternativen Nobelpreises, der jedes Jahr für humanitäre, soziale und ökologische Projekte an alternativ tätige Initiatoren verliehen wird. Darüber hinaus ist er Mitbegründer des Alternativen Weltwirtschaftsgipfels, Gründer des World Future Council (Weltzukunftsrat), der sich für ein verantwortungsvolles, nachhaltiges Denken und Handeln im Sinne zukünftiger Generationen einsetzt, sowie Gründer des Estonian Renaissance Awards (1993).

Von Uexküll - geboren im schwedischen Uppsala, aufgewachsen in Hamburg, wohnhaft heute in London - studierte in Oxford Philosophie, Politik und Ökonomie (1966: Master of Arts).
Aufgrund der immensen ökologischen Schwierigkeiten schlug er der Nobelstiftung vor, Preise für den alternativen Bereich zu kreieren. Dies stieß auf Alehnung. Er legte daraufhin selbst zwei Preisträger fest, als Location für die Verleihung diente 1980 ein angemietetes Lokal.

Als Philatelist erarbeitete er sich eine bedeutende Briefmarkensammlung und handelte professionell, mit dem Erlös von ca. einer Millionen Dollar rief er 1980 die Right Livelihood Foundation ins Leben und stiftete den jährlichen Right Livelihood Award für nicht wissenschaftliche Leistungen. Ausgezeichnet werden humanitäre, soziale und ökologische Projekte, die den Weg zu einer besseren Welt fördern und alternativ tätige Initiatoren, die nicht dem Vergabekonzept des Nobelpreises entsprechen. Seit 1985 findet die Verleihung im schwedischen Parlament statt. Ein Preis, der Träger und Ideen vom Schattendasein ins globale Rampenlicht rückt.

1984 bis 1989 wirkte er für die Grünen im Europäischen Parlament. 1989 bis 1990 war er Vorstandsmitglied von Greenpeace Deutschland. 1999 wurde er mit dem Salzburger Landespreis für Zukunftsforschung geehrt.

2007 gründete er den World Future Council. Dieser Think- and Do-Tank setzt sich für verantwortungsvolles, nachhaltiges Denken und Handeln ein (im Sinne zukünftiger Generationen). Die bis zu 50 Mitglieder kommen aus Politik, Geschäftswelt, Wissenschaft, Kultur (von allen fünf Kontinenten). Der Rat identifiziert durch sein Netzwerk von Wissenschaftlern, Parlamentariern und Umweltorganisationen global zukunftsweisende Politikansätze und fördert ihre Implementierung auf internationaler, nationaler und regionaler Ebene. 2009 wurde zum ersten Mal der Future Policy Award für Gesetze vergeben, deren positive Wirkung für die Rechte zukünftiger Generationen und Übertragbarkeit auf andere Länder oder Regionen nachgewiesen waren.

Von Uexküll ist ein vielgefragter Redner, Initiator und Impulsgeber. 2006 erhielt er den großen Binding-Preis für Natur- und Umweltschutz, 2008 den Erich-Fromm-Preis und 2009 das Bundesverdienstkreuz I. Klasse. Für das Time Magazine war er 2005 ein "European Hero".

"Ich bin Possibilist - sehe täglich, welche Möglichkeiten wir haben." Er ist davon überzeugt, dass es möglich ist, die Welt zu retten. Mit den richtigen Ideen.