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Matthias Horx gilt als eine der interessantesten Persönlichkeiten zum Thema Zukunft und Trends. Der Gründer des Zukunftsinstituts und Autor zahlreicher Bestseller zum Thema ist Berater für Top-Führungskräfte aus Wirtschaft und Politik.
Horx verweist darauf, Krieg, Polarisierung, Hasskultur, Klimakrise. Die Zukunft sieht ganz schön düster aus. Manchmal stellt sich die Frage, kann eigentlich noch irgendwas die Zukunft retten?
Horx ist ein brillanter Redner, durchaus auch polarisierend, der seinem Publikum interessante Einblicke in die Zukunft gibt. Er betont: Aber dann kippt etwas – und zwar innerhalb weniger Tage, wie zuletzt im US-amerikanischen Wahlkampf. Man nennt das einen „Semantic Shift“: Plötzlich sind Bedeutungen, die milliardenfach durch die Medien und unsere Köpfe gegangen sind (Trump ist unbezwingbar, wir müssen uns fürchten, die Demokratie ist verloren...) umcodiert worden.
Für Horx ist klar, manchmal ist ein einziges Wort entscheidend, um diesen Tipping Point herzustellen. „Weird“. Durch diese Vokabel erscheint Trump plötzlich nicht mehr als der diabolische, gefährliche Unaufhaltbare. Sondern als der verrückte alte Narzisst, der er tatsächlich ist. Nicht für alle, aber für immer mehr Menschen findet hier ein Abschied vom Dämonischen statt. Und das ist mit viel Lachen und Freude verbunden.
Und warum? Horx, der seit 2007 einen Lehrauftrag zur Trend- und Zukunftsforschung an der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen am Bodensee hat, analysiert: Zuständig für diese erstaunliche Wandlung ist eine Zukunftskraft, die sich spontan bilden kann: die Zuversicht. Während die Hoffnung wartet, dass irgendwo „von oben” Erlösung kommt, ist die Zuversicht offen für das Staunen und für neue Zukunftsbilder.
Er weist darauf hin: Zwischen uns selbst und der Zuversicht stehen häufig unsere Mediengewohnheiten. Wir alle leben inzwischen in einer kognitiven Blase, in der das Negative, Unlösbare überwiegt, einfach weil es mehr Aufmerksamkeit erregt. Das heißt nicht, dass das Schlechte nicht existiert. Aber wir sind völlig ahnungslos über gute Entwicklungen geworden.
Und deshalb darf, ist Horx überzeugt, die Frage gestellt werden: Steht es denn tatsächlich so schlecht um unsere Welt? Geht wirklich alles den Bach herunter, auf unserem Planeten? Horx hat eine kleine Auswahl von Zuversichten zusammengestellt:
1. Die Wale kehren zurück: Die Population der Buckelwale auf den Südgeorgischen Inseln ist beispielsweise fast wieder auf das Niveau von 1904 angestiegen. Diese Entwicklung zeigt, dass Naturschutzmaßnahmen tatsächlich wirken und die Natur sich erholen kann.
2. Das Solarzeitalter hat begonnen: Die Kosten für Solarenergie sind in den letzten Jahren dramatisch gesunken – allein 2010 bis 2022 um fast 90 Prozent. Dies hat die Solarenergie zur günstigsten Stromquelle weltweit gemacht.
3. Bildung wird zum Allgemeingut: Die Alphabetisierungsrate weltweit ist beeindruckend gestiegen. 1980 konnten etwa 68 Prozent der Weltbevölkerung lesen und schreiben, heute sind es 87 Prozent.
4. Der Hunger wird enden: Organisationen wie die „World Central Kitchen“ leisten unermüdliche Arbeit, um Menschen in Not mit frischen Mahlzeiten zu versorgen. Dank unzähliger ähnlicher Initiativen und struktureller Veränderungen könnte Hunger bald der Vergangenheit angehören.
5. Die Gleichberechtigung kommt: Immer mehr Frauen sind in Parlamenten vertreten. Die Rechte queerer Menschen verbessern sich weltweit. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Anteil weiblicher Abgeordneter stetig erhöht, und zahlreiche Länder haben Gesetze verabschiedet, die die Rechte von LGBTQIA+-Menschen stärken.
6. Das Comeback der Wälder: Wälder auf der ganzen Welt erholen sich. So gibt es heute in den USA mehr Bäume als vor 100 Jahren. Initiativen wie „Plant for the Planet“ pflanzen Millionen Bäume weltweit, was nicht nur zur Bekämpfung des Klimawandels beiträgt, sondern auch Lebensräume für unzählige Arten wiederherstellt.
7. Die Welt wächst zusammen: Globalisierung und technologische Fortschritte haben die Welt näher zusammengebracht. Internationale Kooperationen und Initiativen fördern den Austausch von Ideen und Ressourcen, was zu einer besseren Bewältigung globaler Herausforderungen führt. In einer globalen Umfrage in 18 Ländern gab etwa die Hälfte der Befragten an, sich eher als Weltbürger:innen zu fühlen denn als Bürger:innen ihrer Nation.
8. Hitze wird handlebar: Innovative Lösungen helfen, mit extremer Hitze umzugehen. So entstehen etwa Gebäude, deren Fassaden nach dem Vorbild von Elefantenhaut gebaut werden, um die Hitze abzuhalten. In Afrika wächst ein Baumgürtel, der die Ausbreitung der Wüste aufhalten und das Klima stabilisieren soll.
9. Die Welt kann besser werden: Es gibt immer mehr Plattformen, die konstruktive Nachrichten verbreiten und positive Entwicklungen in den Vordergrund stellen. Portale wie „Reason to be Cheerful“ oder „Positive News“ zeigen, dass es zahlreiche Gründe gibt, optimistisch in die Zukunft zu blicken.
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