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Joschka Fischer gilt als einer der beliebtesten und weltweit angesehensten deutschen Politiker. 1998 wurde er zum Bundesminister für Auswärtiges und Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland ernannt. Wer sich korrekt zurückerinnert, bereits 2016 sprach Fischer prophetisch über das sich ankündigende „Ende des Westens“, jetzt erneuert er seine damalige Einschätzung und konstatiert „Dies Welt geht jetzt zu Ende.“
Hintergrund des politischen Talks (zum ersten Mal ausgestrahlt am 21. Januar 2024) mit Caren Miosga am Sonntag-Abend in der ARD ist, dass der 47. Präsident der USA, Donald Trump, die „Märkte weltweit ins Chaos“ stürzt, den Schulterschluss von Europa aufkündigt und große Zweifel an einer transatlantischen Partnerschaft bestehen. Es stellt sich offenbar eine neue Weltordnung dar, in der Deutschland seine Position finden muss – und das zügig, um Handlungsfähigkeit zu bewahren und zu beweisen.
Der TALK MIT CAREN MIOSGA in der ARD.
Wer an einen dauerhaften, unerschütterlichen Frieden nach Beendigung des „Kalten Krieges“ glaubte, wird aktuell mehr als desillusioniert, Fischer sieht die USA auf dem Weg in den „Abgrund“.
Parallel nähern sich die Koalitionsgespräche der neuen bundesdeutschen Regierung zwischen Union und SPD ihrem Abschluss – so ist es auf jeden Fall avisiert. Ostern wird als Dead-Line genannt, der neue Bundeskanzler soll dann Friedrich Merz heißen.
Alles geprägt von großen Challenges – innenpolitisch (Wehrpflicht) sowie außenpolitisch (europäische Verteidigungsvorhaben).
Fischer: „Ich beneide Friedrich Merz nicht für diese Reise – wünsche ihm dennoch alles, alles erdenklich Gute, jeden Erfolg im Interesse unseres Landes und Europas.“
Fischer, ehemals ein Symbol des grünen Pazifismus der Grünen, der damals durchaus radikal war, formulierte einmal seine persönliche Wehrdienstverweigerung, jetzt steht er für die Reaktivierung der Wehrpflicht - für Männer und auch für Frauen. Für ihn steh fest, dass Europa zu einer Verteidigungsunion werden muss, dazu gehört auch ein europäischer Atomschirm.
Zwar hält er einen russischen Angriff auf Deutschland für unwahrscheinlich, warnt jedoch vor einer weiteren Expansion Russlands nach einem Sieg in der Ukraine.
Fischer sieht die USA zunehmend in Richtung Oligarchie driften. Europa müsse zeitnah seine Sicherheit selbst in die Hand nehmen.
US-Präsident Trump spricht mittlerweile offen davon, sich unter Umständen sogar auf eine dritte Amtszeit vorzubereiten – als Staatsoberhaupt, Regierungschef und Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Vereinigten Staaten. Fischer: „Man sollte immer vom Schlimmsten ausgehen."
Trump formuliert das in aller Öffentlichkeit, obwohl seit dem 27. Februar 1951 der 22. Zusatzartikel zur Verfassung der USA für eine präsidiale Amtszeit oktroyiert, dass niemand mehr als zweimal Herr des Weißen Hauses sein darf, dabei spielt keine Rolle, ob die Herrschaftszeiten aufeinander folgen oder auch nicht.
Die mediale Präsenz von Fischer wird natürlich stark dokumentiert - durch die ZEIT (Joschka Fischer sieht westliche Welt am Ende), durch T-ONLINE (Fischer mit radikaler Kehrtwende – „Hätte ich mir nicht träumen lassen"), durch die WELT („Trump zerstört mutwillig die Welt, in die ich hineingeboren bin“), durch die FAZ (Wenn selbst der Ex-Pazifist für Aufrüstung wirbt), durch die STUTTGARTER NACHRICHTEN („Das war’s mit dem Westen“), durch den KÖLNER STADTANZEIGER („Russland nimmt uns nicht ernst“), durch den STERN („Man sollte immer vom Schlimmsten ausgehen").
„Die Kriege der Gegenwart und der Beginn einer neuen Weltordnung” sind auch Titel und Thema von Fischers aktuellem Buch (KiWi Verlag).
Darin formuliert er einen Warn- und Weckruf.
Als im Morgengrauen des 24. Februar 2022 russische Truppen auf Befehl Wladimir Wladimirowitsch Putins, diktatorischer Präsident der Russischen Föderation, hin in die Ukraine einfielen, veränderte sich nicht nur Europa, sondern die gesamte Weltordnung: Der Krieg war nach Europa zurückgekehrt, der Krieg um Grenzen, um Herrschaftsansprüche und Machtfragen.
Im Nahen Osten hat der Überfall der Hamas auf Israel gezeigt, welchen weltpolitischen Zündstoff verschleppte, teilweise uralte territoriale Konflikte wie jener um Palästina enthalten.
Nimmt man Pekings Drohungen gegen Taiwan noch hinzu, lässt sich unschwer erkennen, wie instabil und brisant die Weltlage geworden ist. Hinzu kommt: Der globale Süden verlangt unwiderruflich sein Recht auf Mitsprache und Teilhabe.
Fischer erläutert: Neue Bündnisstrukturen entstehen, ohne und jenseits des Westens, der sich zunehmend auf sich selbst zurückgeworfen sieht, weltpolitisch an Bedeutung verliert und innerhalb Europas und der USA mit mächtigen nationalistischen und antidemokratischen Bewegungen konfrontiert ist. Und was wird schließlich aus Europa, wenn die USA sich nach den Präsidentschaftswahlen von ihren transatlantischen Verpflichtungen abwenden sollten?
In seinem Werk beschreibt Fischer, der 2006 bis 2007 er an der Woodrow Wilson School für Internationale Angelegenheiten der Princeton Universität, USA, lehrte, die Grundzüge dieser heraufziehenden neuen Ordnung und zeigt die Bedrohung und Herausforderung, die diese für die deutsche und europäische Politik bedeuten.
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