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Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 jährt sich zum 71. Mal

Ca. eine Millionen Menschen aller sozialen Schichten und Altersgruppen gingen im Rahmen einer Welle von Streiks, Massen-Demonstrationen und politischen Protesten, die schon in den Tagen vorab starteten, an diesem Mittwoch (auch Arbeiteraufstand) auf die Straßen der noch jungen Deutschen Demokratischen Republik DDR (gegründet 7. Oktober 1949).

Protestiert wurde einerseits gegen das damalige Regime unter Führung von Walter Ernst Paul Ulbricht, 1950 bis 1971 an der Spitze des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, SED (1946 aus der Zwangsvereinigung von SPD und KPD entstanden), somit Inhaber höchster politischer Entscheidungsgewalt (bis 1973 Vorsitzender des DDR-Staatsrats). Weiterhin auch gegen die politischen sowie wirtschaftlichen Gegebenheiten. Der Protest gegen Repressionen, es gab die Befreiung politischer Gefangener aus belagerten DDR-Gefängnissen, wurde jedoch durch sowjetische Panzer, Volkspolizei oder Staatssicherheit erstickt. Es gab Tote, so auch durch standrechtliche Erschießungen durch russische Soldaten. Aber auch Überläufer aus der Volkspolizei.

Die sowjetische Armee war entscheidend, das Match-Instrumentarium der SED war nicht ausreichend einsatzbereit.

Provoziert wurde das Aufbegehren durch die Auswirkungen der 2. Parteikonferenz der SED (Juli 1952), Ulbricht propagierte den "planmäßigen Aufbau des Sozialismus" – mit katastrophalen Folgen für die Bevölkerung und die Wirtschaft (verstaatlichte Volkswirtschaft). Eine Flucht vieler Menschen war die Folge, man sprach von der „Abstimmung mit den Füßen“, der schließlich mit dem Mauerbau (13. August 1961), Einhalt geboten wurde.

Gefordert wurden unter anderem auch freie Wahlen, die Wiedervereinigung, der Sturz Ulbrichts und Freiheit politischer Gefangenen.

Die Folge war die Verhängung des Ausnahmezustands durch die Russen in fast der gesamten DDR, auch des Kriegsrechts sowie die Übernahme der fast vollständigen Regierungsgewalt. Ca 15000 Festnahmen folgten, dazu startete der umfassende Aufbau der DDR-Staatssicherheit als Teil des Ausbaus des Unterdrückungsapparates.

Im Rahmen einer Schuldzuweisung sprach man von einem faschistischen, konterrevolutionären Putschversuch am „Tax X“, von Provokateuren und ausländischen Agenten inszeniert. Die Führung der SED begab sich am 17. Juni in den Schutz der sowjetischen Truppen.

Eine bedeutsame und authentische Informationsquelle für die Protestierenden und die Bevölkerung war der Rundfunk im amerikanischen Sektor, RIAS.

Der 17. Juni wurde am 3. Juli 1953 durch den Deutschen Bundestag zum "Tag der deutschen Einheit" erklärt und war bis 1990 in der Bundesrepublik gesetzlicher National-Feiertag.

Er nach der Jahrtausendwende und den Einblick in viele, lange Zeit unter Verschluss gehaltene Unterlagen wurde die wirkliche Dimension der DDR-Volkserhebung - oft spontan, regional verschieden, kollektiv, aber ohne zentrale Führung - deutlich und die umfassende Beteiligung der Bevölkerung sowie auch die wirklichen Zahlen der Opfer immer nachvollziehbarer.

 

 

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Sandra Navidi

Die Wirtschafts- und U.S. Politikexpertin lebt seit 25 Jahren in Manhattan und ist CEO des Beratungsunternehmens BeyondGlobal. Sie ist sowohl in den USA als auch in Deutschland als Rechtsanwältin zugelassen.